Zu guter Letzt:
Paul Furrer, Geschäftsbereichsleiter Dienststelle Steuern beim Kanton Luzern, zur Steuersoftware-Panne in der «Luzerner Zeitung» vom 19. Februar 2021. Auszug:
«Wenn etwas neu ist, muss man sich zuerst daran gewöhnen», sagt Furrer. Das bisherige Programm wurde nach 15 Jahren durch eine technisch fortschrittlichere Lösung ersetzt. «Dabei haben wir unterschätzt, dass gerade die ältere Generation Mühe hat, sich im neuen Programm zurechtzufinden.» Die Software sei vor der Einführung von Leuten im aktiven Erwerbsleben getestet worden. Die Rückmeldungen seien positiv gewesen, das Programm als intuitiv bedienbar bezeichnet worden. «Eine Lehre ist für uns, dass wir neue Programme künftig auch mit weniger computeraffinen Personengruppen testen müssen.»
Mit seiner Aussage provozierte Furrer zahlreiche Leserbriefe von älteren Personen. Einige Zitate:
«Es ist einfach, mangelhafte Kenntnisse in der Steuersoftware den sogenannten «Alten» zuzuschieben, statt vor der eigenen Haustüre zu wischen.» Christoph Behrens, Adlgenswil
«Nur nicht eingestehen, dass man Fehler machte! Nicht die zuständigen Stellen haben fehlerhaft gearbeitet, nein, sondern die ‘dummen Alten’ (Diskriminierung?) sind die Südenböcke.» Roland Grüter, Luzern
«Nach dem Impfärger jetzt der Steuerärger! Eine neue Steuersoftware für 200 000 Franken! Und wenn sie nicht funktioniert, sind wir älteren Semester schuld! Welche Frechheit! Maria Jäger, Luzern
«Die Aussagen des Geschäftsbereichsleiter Steuern haben mich sehr geärgert. Viele ältere Menschen haben je nach Alter 40 bis 60 Jahre mit den verschiedenen IT-Programmen Erfahrung.» Beat Murer, Luzern
«Ich finde es eine respektlose Unterstellung von Paul Furrer, Luzerner Dienststelle Steuern, dass es die Anwender und vorab die ‘ältere Generation’ sei, die sich mit der neuen Software nicht zurechtfinden würde. Wir sind über 83 Jahre alt und haben seit vielen Jahren die Steuererklärung digital abgeliefert.» Philipp Marfurt, Luzern
«Wer Mist baut, muss sich entschuldigen und nicht die dummen Alten für die eigenen Fehler verantwortlich machen.» Rolf Wespe, Luzern
Nachtrag. Soeben hat sich die Dienststelle Steuern des Kantons Luzern mit einer Videobotschaft entschuldigt. Man habe aus den Fehlern gelernt und werde künftig beim Testen der Software alle Anspruchsgruppen miteinbeziehen.
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