Kulturtipps 60plus Februar 2025
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Gabriela Schilter empfiehlt:
Samstag, 1. Februar, bis Samstag, 22. Februar, 20.15 Uhr
«Gott» von Ferdinand v. Schirach
Eine Eigenproduktion des Somehuus Sursee
Somehuus Sursee, Kleintheater, Harnischgasse 2, 6210 Sursee
Mit 78 Jahren äussert der Architekt Richard Gärtner den Wunsch, seinem Leben ein Ende zu setzen. Herr Gärtner, der weder unheilbar krank ist noch an starken Schmerzen leidet, beantragt bei seiner Vertrauensperson, dem Augenarzt Dr. Brandt, ein Rezept für eine tödliche Dosis Natrium-Pentobarbital. Dieser möchte allerdings aus ethischen Bedenken keine Beihilfe zum Suizid leisten. Dies ist die Ausgangslage des Theaterabends. Im Auftrag des Somehuus Sursee wurde eine Mundartfassung, angepasst an schweizerische Gegebenheiten, geschrieben.
Regie: Bernadette Schürmann, Bearbeitung: Bernadette Schürmann & Kurt Bösch, Kostüme: Rita Bieri, Bühnenbau: Gratschi Jud, es spielen: Rolf Winz (Richard Gärtner), Nadia Stalder (Rechtsanwältin Biegler), Carina Wallimann (Vorsitzende der Ethikkommission), Lisa Birrer (Dr. Keller, Mitglied der nat. Ethikkommission), Tom Achermann (Dr. Brandt, Augenarzt), Harry Brunner (Professor Litten, Rechtssachverständiger), Markus Reust (Dr. Sperling, medizinischer Sachverständiger), Robert Bühler (Bischof Thiel, theologischer Sachverständiger)
Weitere Aufführungen:
7. | 8. | 9. | 13. | 14. | 15. | 21. | 22. Februar
Beginn 20.15 Uhr | Sonntag 17.00 Uhr
Vorverkauf und weitere Informationen: https://somehuus.ch/programm/
Eintritt: Fr. 35.- / Fr. 20.-
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Hansruedi Hitz empfiehlt:
Freitag 7. Februar 2025, 20.00 Uhr (und weitere Daten bis 13.3.)
«Nieder mit den Alpen!» — Theater
Schauspiel von Carina Thurner mit Texten und Motiven von Carl Spitteler
UG, Winkelriedstrasse 12, 6003 Luzern
Berge sind eine schöne Sache, manchmal aber auch recht furchteinflössend. Weit lässt sich von oben blicken. Von hier aus spürt man die Grenzen und die Einsamkeit, aber auch die Möglichkeiten von Rückzug und Schutz. Die Berge allein bestimmen, was die Schweiz bis heute ausmacht: ihr Inseldasein, ihre Exklusivität, ihre Neutralität.
«Nieder mit den Alpen! Freie Sicht aufs Mittelmeer!» war einmal die Parole der Schweizer Jugend für den Wunsch nach mehr Autonomie. Nicht grundlos wählte man dieses Zitat von Carl Spitteler – einem Schweizer Vordenker, der Anfang des letzten Jahrhunderts, kurz vor dem Ersten Weltkrieg, den Blick über die Berge hinweg zur Prämisse einer sinnvollen Schweizer Neutralität erklärte. Er tat dies in seiner legendären Rede «Unser Schweizer Standpunkt» und wurde nicht zuletzt dafür mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.
Carl Spitteler. Bis heute der einzige Schweizer Nobelpreisträger für Literatur. Wer aber kennt ihn noch? Wer weiss, dass er in Luzern gelebt und gewirkt hat? Antike Mythen zu neuen Weltordnungen umgedichtet hat? 2024 jährt sich sein Todestag zum hundertsten Mal. Carina Thurner, Schauspielerin am Luzerner Theater, sucht nun die (Wieder-)Annäherung an Carl Spitteler. Sie tut dies auf ihre Weise, mit eigenen Texten, ihrem Spielensemble und Musik von Mo Sommer. Und fragt: Wie retten wir uns mit Geschichten über unsere Einsamkeit hinweg? Was bedeutet Liebe, was Schwesternschaft, wenn da draussen die Welt brennt? Wie steht der eigene Schmerz im Verhältnis zur Welt?
Infos & Tickets: https://www.luzernertheater.ch/niedermitdenalpen
Eintritt: Fr. 40.-
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Otto Vetter empfiehlt:
Montag bis Freitag, 10. - 14. Februar
«Konzertreihe an der Akademie für zeitgenössische Musik»
Auseinandersetzung mit der Musik unserer Zeit
Hochschule Luzern – Musik, Arsenalstrasse 28a, 6010 Kriens
Die Akademie für zeitgenössische Musik in Luzern ist seit 2010 Schauplatz einer intensiven Auseinandersetzung mit der Musik unserer Zeit. Während der Veranstaltungswoche finden abends jeweils Konzerte statt. Die Programmübersicht:
MO 10.2.2025, 20.00 Uhr, Konzertsaal Salquin
Konzert mit Dozierenden der Akademie
DI 11.2.2025, 19.30 Uhr, Konzertsaal Salquin
Gast-Vortrag (mehr Informationen werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben)
MI 12.2.2025, 19.30 Uhr, Konzertsaal Salquin
«carte blanche» (Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben)
MI 12.2.2025, 21.00 Uhr, Blackbox Kosmos
Electronic Night
DO 13.2.2025, 19.30 Uhr, Konzertsaal Salquin
Porträtkonzert composers-in-residence
Werke von Sarah Nemtsov und Francesca Verunelli
DO 13.2.2025, 21.00 Uhr, Blackbox Kosmos
Abschlusskonzerte der Workshops
FR 14.2.2025, 17.00 Uhr, Blackbox Kosmos
Abschlusskonzert der Kompositionsklasse
FR 14.2.2025, 19.00 Uhr, Konzertsaal Salquin
Abschlusskonzert der Instrumentalist:innen und Sänger:innen
Infos: Veranstaltungswoche der Akademie für zeitgenössische Musik
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Ursula Korner empfiehlt:
Mittwoch, 19. Februar 2025, 18.00 - 19.00 Uhr
«Schwarz und weiter. Vergänglichkeit, Tod und Raum für Neubeginn»
Dialog zur Gruppenausstellung «Out of the Dark» in der Kunsthalle
Bourbaki-Panorama und Kunsthalle Luzern, Löwenplatz 11, 6004 Luzern
«Schwarz und weiter»: Öffentliche Führung & Diskussion mit Marius Geschinske, Kunsthalle Luzern, Barbara Steiner, Bourbaki Panorama und Marco Schmid, Peterskapelle. Bei diesem Gespräch, das von der Kunsthalle Luzern und dem Bourbaki Panorama gemeinsam organisiert wird, geht es um die Beziehungen zwischen dem «alten» Rundbild und dem zeitgenössischen Schaffen.
Anmeldung an info@bourbakipanorama.ch oder 041 412 30 30 erwünscht, die Anzahl Teilnehmende ist begrenzt. Treffpunkt: Kunsthalle im Bourbaki Panorama. Eintritt frei.
Schwarz und weiter — Co-Veranstaltung von Bourbakipanorama und Kunsthalle
«Out of the Dark»: Die aktuelle Gruppenausstellung in der Kunsthalle Luzern mit Chrigu Barmettler, Sebastian Haas, Markéta Jáchimová, Thomas Muff, Stella Pfeiffer, Kilian Rüthemann und Anina Schenker widmet sich der Vergänglichkeit in all ihren Facetten. Sie vereint sieben künstlerische Positionen, deren Werke sich durch dunkle bis schwarze Erscheinungen auszeichnen und vanitative Motive in den Fokus rücken. Die Arbeiten eröffnen unterschiedliche Perspektiven auf das Verhältnis von Leben und Vergänglichkeit und laden dazu ein, das Dunkel als Reflexionsraum für Endlichkeit und Neubeginn zu begreifen.
«Out of the Dark» schafft eine intensive Atmosphäre, in der die Besucher:innen nicht nur die Werke erleben, sondern auch Luzerns kulturellen Rhythmus — Fasnacht und Fastenzeit sind eng mit dem Thema Vergänglichkeit verbunden — neu wahrnehmen können. Die Ausstellung lädt dazu ein, über die Endlichkeit des Daseins nachzudenken und den Übergang vom Dunklen zum Licht als universales Prinzip von Wandel und Hoffnung zu betrachten.
Ausstellung noch bis am 23.3.2024, Öffnungszeiten: Mi - Sa 14 - 19 Uhr, So 14 - 17 Uhr
Weitere Vorschläge der Kulturtippgruppe für Februar 2025:
Mittwoch, 12. Februar, 18.00 Uhr: «Caspar David & Frieda» — Lesung & Gespräch in der ZHB. Angeregt vom romantischen Bild «Kreidefelsen auf Rügen» von Caspar David Friedrich marschierte Weitwanderer Jürg Schaffhuser in 60 Tagen von Luzern bis zum Originalschauplatz auf Rügen. Aus dieser Wanderung entstand eine literarische Annäherung an den Künstler Caspar David Friedrich und über das Gehen im Allgemeinen. Es liest: Patric Gehrig. Beschränkte Platzzahl. Zentral- und Hochschulbibliothek, Sempacherstrasse 10, 6002 Luzern. Caspar David und Frieda
Mi / Do / Sa, 12. - 15. Februar, 20.00 Uhr: Julian Vogel / Cie. unlisted mit CERAMIC CIRCUS im Südpol. Im Trommelwirbel entfaltet sich ein poetisches Spektakel. Eine sich drehende Keramikkugel in der Mitte des Raumes, ein Fahrrad, das sich allen Erwartungen widersetzt, und Teller, die auf Angeln tanzen. Inmitten dieser Reizüberflutung schafft Julian Vogel Ruhe. Das Unbemerkte wird monumental, die Zerbrechlichkeit wird zur Stärke — Poesie an der Schnittstelle von Zirkus, zeitgenössischer Performance und bildender Kunst. Südpol, Arsenalstrasse 28, 6010 Kriens. Ceramic Circus
Montag, 17. Februar, 18.00 Uhr: «Permafrost in den Schweizer Alpen» — Vortrag von Dr. Jeanette Nötzli im Gletschergarten. Die Forscherin vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung Davos beleuchtet an konkreten Beispielen die Bedeutung des Permafrosts für die Schweizer Alpen, für die Geomorphologie im Hochgebirge sowie das Bauen auf Permafrost-Grund und erläutert die Veränderungen in Folge des Klimawandels. Anschliessend gibt’s eine heisse Suppe. Beschränkte Platzzahl, Anmeldung bis 14. Februar. Gletschergarten, Denkmalstrasse 4a, 6006 Luzern. Permafrost in den Schweizer Alpen
Dienstag 18. Februar 2025, 19.30 Uhr: «Fluchtnovelle» von Thomas Strässle — Lesung & Gespräch im Hotel Schweizerhof. Der Literaturwissenschafter Thomas Strässle erzählt die Geschichte zweier junger Menschen, die — getrennt vom Eisernen Vorhang — für die Liebe alles aufs Spiel setzen. «Fluchtnovelle» (Suhrkamp, 2024) handelt von der Macht der Liebe gegen die Übermacht der Systeme. Es ist eine aussergewöhnliche Geschichte, wie sie nur das Leben selbst schreiben kann: die wahre Geschichte seiner Eltern. Hotel Schweizerhof, Schweizerhofquai, 6002 Luzern. https://www.literaturgesellschaft-lu.ch/programm