Susanne Fähndrich: «In schwierigen Situationen habe ich oft Glück gehabt.» Bild: Joseph Schmidiger
Zehn Fragen an ...
Susanne Fähndrich
Susanne Fähndrich ist in Luzern geboren, lebte hier und wohnt heute im Wey-Quartier, wo man ihr manchmal im «Bourbaki» begegnen kann. Dort hilft sie im «Stattkino» mit, darunter auch für das «Ciné Dolce Vita». Vierzig Jahre war sie als Primarlehrerin tätig, was für sie als alleinerziehende Mutter «der ideale Beruf» war. Danach habe ihr Leben ohne Stundenplan begonnen: verreisen – zurückkommen, in den Tag hineinleben nach Lust und Laune, bereichert durch verschieden kulturelle und soziale Aufgaben.
- Mit welchen drei Wörtern verbinden Sie Luzern?
Vertrautheit, Familien- und Freundeskreis, See. - Rigi oder Pilatus? Und warum?
Sie gehören beide dazu: die sanfte Rigi und der schroffe Pilatus. - Wenn Sie könnten, was würden Sie in unserer Stadt verändern?
Den Massentourismus eindämmen zugunsten des Individualtourismus. - Welches ist Ihr Lieblingsort in Luzern? Und warum?
Das Seeufer zwischen Inseli und Richard-Wagner-Park. Wenn ich dort zu Fuss unterwegs bin, kann ich meinen Kopf auslüften, Platz schaffen für neue Ideen, und die Sinneswahrnehmungen werden wach. - Mit welchem Menschen in Luzern würden Sie gerne einen Tag unterwegs sein?
Mit dieser, mit jenem und vielen anderen, entweder einzeln oder mit mehreren zusammen. - Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an Ihren ersten Schulschatz denken?
Wir wussten beide, dass wir einander «hatten», es blieb aber unausgesprochen. Nach der Schulzeit verloren wir uns aus den Augen. - Warum ist Ihnen eine bestimmte Lehrperson so lange in Erinnerung geblieben?
Der Kunstlehrer im Semi hat mir die Kunst auf seine ganz besondere Art nähergebracht. - Warum reden alte Menschen so viel von früher?
Vielleicht sehnen sie sich zurück nach ihrer Jugend. Vielleicht erleben sie in ihrem jetzigen Leben nicht mehr viel Spannendes. Vielleicht kommt ihnen die heutige Welt ein bisschen fremd vor. Oder sie lieben es einfach, mit ihren Altersgenossen gemeinsame Erinnerungen auszutauschen. - Was überrascht Sie am meisten an Ihrem jetzigen Leben?
In schwierigen Situationen habe ich oft Glück gehabt. Ich weiss gar nicht, wie ich es verdient habe, so gut über die Runden gekommen zu sein. Ich kann ein sorgenloses Leben führen. Es ist mir sehr bewusst, dass dies gar nicht selbstverständlich ist. - Welche Abzweigung in Ihrem Leben hat Sie am meisten beeinflusst?
Durch die Auflösung meiner Ehe bin ich eine erwachsene, selbstbestimmte Person geworden.
13. April 2024 – max.schmid@luzern60plus.ch