
Seit mehr als einem Vierteljahrhundert verkauft sie Blumen am «Määrt»: Irma Katharina Schaller. Bild: Joseph Schmidiger
Zehn Fragen an ...
Irma Katharina Schaller
Viele Besucher:innen des Luzerner Wochenmarktes kennen Irma Katharina Schaller. Ihr kleiner Blumenstand unterhalb der Peterskapelle, ein wahres Schmuckstück, und ihre herzliche Art haben sich bei den Menschen eingeprägt. Mit manchen Kunden:innen ist die gesellige Floristin per Du. Sie gilt am «Määrt» als Frau für das Besondere. Seit 26 Jahren ist die Blumenfrau da – oft selbst auch im Winter. Daneben führte sie bis vor drei Jahren einen Blumenladen, heute noch ein Atelier, in dem sie blumige Werkstücke für jede Lebenslage fertigt.
- Mit welchen drei Wörtern verbinden Sie Luzern?
Liebreiz, Schöngeistigkeit, Heimatgefühl. - Rigi oder Pilatus? Und warum?
Die beiden sind unzertrennlich: Sie die Königin der Berge und er der Fels in der Brandung über der Stadt. - Wenn Sie könnten, was würden Sie in unserer Stadt verändern?
Nicht viel. Ich bin dankbar, in Luzern zu leben. - Welches ist Ihr Lieblingsort in Luzern? Und warum?
Zu meinem Lieblingsort komme ich als Joggerin oft mit einem Lauf durch den Bireggwald. Oben auf der Oberrüti angekommen, werde ich mit dem Panorama von See und Bergen belohnt. Fantastisch! - Mit welchem Menschen in Luzern würden Sie gerne einen Tag unterwegs sein?
Mit jenen Menschen, die mir lieb und teuer sind – das sind einige. - Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an Ihren ersten Schulschatz denken?
In meiner Schulzeit blieb es beim Flirten. Ein paar Jahre später auf einer 1.-August-Feier bei den Museggtürmen passierte es dann, dass ich mich verliebte und im Bauch viele Schmetterlinge flatterten. Noch ein paar Jahre später heirateten wir – auf der Königin der Berge. - Warum ist Ihnen eine bestimmte Lehrperson so lange in Erinnerung geblieben?
Es war in der Sekundarschule: Meine Klassenlehrerin war fachlich und menschlich einzigartig. Mich beeindruckte auch, wie sie uns Feedbacks gab. Bei der Beurteilung eines Vortrages sagte sie mir: «Du hast so eine schöne Schrift, aus dir wird mal etwas Grosses.» Das vergesse ich nie. - Warum reden alte Menschen so viel von früher?
Erinnerungen sind so etwas wie die wieder erwachende Natur im Frühling. Deshalb lausche ich liebend gern Erzählungen von früher. - Was überrascht Sie am meisten an Ihrem jetzigen Leben?
Mit wie viel Freude, Elan und Herzblut ich immer noch meinen Beruf als Floristin ausübe. - Welche Abzweigung in Ihrem Leben hat Sie am meisten beeinflusst?
Das war 1990, als ich mein eigenes Blumengeschäft eröffnete.1998 kam dann der Standplatz am Luzerner Wochenmarkt dazu. Ich liebte besonders die Aufgabe, Lernende für den Floristenberuf auszubilden. Das war eine grosse Verantwortung, aber auch eine grosse Genugtuung.
11. März 2025 – max.schmid@luzern60plus.ch