«Paris» hat Brigitte Allamand sehr geprägt. Bild: Joseph Schmidiger
Zehn Fragen an ...
Brigitte Allamand
Brigitte Allamand hat ihre berufliche Karriere als Primarlehrerin in Luzern gestartet. Trotz langjähriger Auslandaufenthalte in London, Berlin, Paris und Dakar zog es sie immer wieder zurück in ihre Heimat Luzern. Seit ihrer Pensionierung pendelt sie zwischen Luzern und Dakar im Senegal.
- Mit welchen drei Wörtern verbinden Sie Luzern?
Heimat, See, Berge. - Rigi oder Pilatus? Und warum?
Pilatus. Es löst Erinnerungen an Ski-Abfahrten von der Fräkmüntegg nach Kriens während der Mittagspause als Sekschülerin aus. Die Ski parkierten wir hinter dem Kirchbühl-Schulhaus. - Wenn Sie könnten, was würden Sie in unserer Stadt verändern?
Als häufige VBL-Benutzerin würde ich die Busspuren ausbauen, um den täglichen Verkehrsstau in der Stadt zu mildern. - Welches ist Ihr Lieblingsort in Luzern? Und warum?
Einer meiner Lieblingsorte ist das Seebistro Luz neben der Schifflände am See, weil mich die majestätischen Dampfschiffe faszinieren. Und falls mein Magen knurrt, treibt es mich ins «Bistro du Théâtre» mit seinen traditionellen Pouletflügeli – seit 40 Jahren. - Mit welchem Menschen in Luzern würden Sie gerne einen Tag unterwegs sein?
Mein Wunsch wäre, mit Sergei Rachmaninov auf seinem Schnellboot nach Luzern zu flitzen und mit ihm ein Konzert am «Lucerne Festival» zu geniessen. - Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an Ihren ersten Schulschatz denken?
Als keusches Blauring-Mädchen war es mir damals streng untersagt, nur schon von einem Schulschatz zu träumen! Das holte ich später an der Uni nach. - Warum ist Ihnen eine bestimmte Lehrperson so lange in Erinnerung geblieben?
Meine Primarschullehrerin, Fräulein Röösli Jenny, kam zu uns nach Hause und überzeugte meine Eltern, dass ich an der neugegründeten Musikschule Kriens Violinunterricht besuchen sollte. Nach zehn Jahren Unterricht habe ich meine Musikkarriere beendet, die Freude an der Musik ist bis heute geblieben. - Warum reden alte Menschen so viel von früher?
Ich erinnere mich gern an Anekdoten aus meinem erfüllten Leben. Zudem interessieren sich meine Nichten und Neffen und ehemalige Schülerinnen und Schüler, wie ich früher als sehr unabhängige Frau mein unkonventionelles Leben gestaltet habe. - Was überrascht Sie am meisten an Ihrem jetzigen Leben?
Dass ich mich seit Jahrzehnten in gegensätzlichen interkulturellen Welten zurechtfinde und wohlfühle. - Welche Abzweigung in Ihrem Leben hat Sie am meisten beeinflusst?
Mein Entschluss, in Paris zu studieren, zu arbeiten und zu leben, hat mich stark geprägt. Dies hat meinen multikulturellen Horizont erweitert und das «savoir vivre» zu meinem Lebensstil gemacht …et je ne regrette rien.
16. Juli 2024 – max.schmid@luzern60plus.ch