Wäre gerne einen Tag mit einem Bewohner von Luzern im 12. Jahrhundert unterwegs: Albin Brun. Bild: Joseph Schmidiger

Zehn Fragen an ...
Albin Brun

Albin Brun ist in Luzern geboren und lebt seitdem hier. Er ist als Musiker und Komponist im Bereich Jazz/Folk/World überaus aktiv, trat mit seinen Formationen in der halben Welt auf und wurde mit verschiedenen Preisen wie dem Kunst- und Kulturpreis der Stadt Luzern oder dem Schweizer Musikpreis ausgezeichnet.

  1. Mit welchen drei Wörtern verbinden Sie Luzern?
    See, Berge, Kultur.
  2. Rigi oder Pilatus? Und warum?
    Früher eindeutig Pilatus, weil schroffer, felsiger, alpiner und deshalb spannender. Mit zunehmendem Alter vermehrt auch Rigi.
  3. Wenn Sie könnten, was würden Sie in unserer Stadt verändern?
    Da ich täglich mit dem Velo unterwegs bin, ist es offensichtlich, wie viel es in diesem Bereich zu verbessern gäbe. Eingeklemmt zwischen Cars und Bussen die Seebrücke zu überqueren und die Spur zu wechseln braucht Nerven. Darum: ein sicheres und umfassendes Radwegnetz.
  4. Welches ist Ihr Lieblingsort in Luzern? Und warum?
    Je nach Verfassung das Sofa in der Stube, der Garten oder dann die Seebadi mit ihrer traumhaften Lage. Ich liebe das Wasser und den Blick in die Berge. Ich kann dort Leute treffen und (als Mitglied der Winterschwimmer) das ganze Jahr hindurch schwimmen.
  5. Mit welchem Menschen in Luzern würden Sie gerne einen Tag unterwegs sein?
    Als Zeitreisender wäre ich gerne mit einem Bewohner von Luzern kurz nach der Stadtgründung im 12. Jahrhundert unterwegs. Er (oder sie) würde mir die Stadt und die Lebensumstände der Luzerner:innen zu jener Zeit zeigen.
  6. Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an Ihren ersten Schulschatz denken?
    An den ersten Kuss auf einem Baum mitten auf dem Bundesplatz ...
  7. Warum ist Ihnen eine bestimmte Lehrperson so lange in Erinnerung geblieben?
    Der Biologielehrer Hanspeter Büchel unterrichtete an der Kanti Alpenquai sehr engagiert und begeisternd, zudem war seine älteste Tochter meine Schulfreundin (siehe Frage 6) und ich durfte später für ihn eine Stellvertretung für den Biologieunterricht machen. (Und auch für die Mathematik, aber das ist eine andere Geschichte.)
  8. Warum reden alte Menschen so viel von früher?
    Vielleicht, weil sie früher in der Welt mehr «zuhause» waren. Weil ihnen in den heutigen, sich rasant verändernden Zeiten vieles fremd geworden ist, reden sie lieber von früher, als sie die Welt besser verstanden und auch aktiver mitgestalten konnten.
  9. Was überrascht Sie am meisten an Ihrem jetzigen Leben?
    Dass ich noch immer diese Leidenschaft, dieses Herzblut für die Musik habe – ein Geschenk!
  10. Welche Abzweigung in Ihrem Leben hat Sie am meisten beeinflusst?
    Ich glaube, am meisten hat mich beeinflusst, dass ich sehr viele mögliche Abzweigungen ausser Acht gelassen habe und meinen (musikalischen) Weg seit der Jugend ohne Unterbruch ziemlich gradlinig immer weitergegangen bin.

12. Juni 2024 – max.schmid@luzern60plus.ch