Daniel Lengacher erläutert an der Infoveranstaltung des Forums Luzern60plus in der Theater-Box das Projekt «Neues Luzerner Theater».
Waches Interesse am neuen Theater
Wie sieht das Projekt «Neues Luzerner Theater» aus und welche Bedeutung hat es für Luzern? Die Veranstaltung des Forums Luzern60plus vermittelte einen guten Einblick.
Von Eva Holz (Text) und Hedy Bühlmann (Bilder)
Gegen 100 Personen kamen am 18. Oktober in die Theater-Box, um detaillierte Informationen über das neue Theater zu erhalten. Nach der Begrüssung durch Peter Meyer, Präsident des Forums Luzern60plus, und Anja Meyer, Präsidentin der Stiftung Luzerner Theater, erklärte der projektbegleitende Architekt Daniel Lengacher den Bau des Theaterhauses.
Als erstes erläuterte der Luzerner den historischen Hintergrund des Areals, auf dem der Komplex aus bestehendem Haus und neuem Anbau geplant ist. Lange stand zwischen Jesuitenkirche und Stadttheater der markante «Freienhof». Seit dessen Abbruch 1949 klafft dort eine Lücke, die aus guten Gründen wieder gefüllt werden dürfe. Aufschlussreich war zu hören, dass durch das neue Haus der Lichteinfall in die Kirche nur sehr marginal geschmälert würde.
Die Lücke zwischen Theater und Jesuitenkirche soll wieder geschlossen werden.
Gut verständlich erklärte Lengacher danach anhand von Plänen das Innenleben des neuen Theaters, das nebst drei unterschiedlich grossen Bühnen Platz zu breiter Nutzung und zum Verweilen der Bevölkerung bietet.
Jahrhunderte alte Tradition
Anja Meyer erinnerte daran, dass das Theaterspiel in Luzern eine Jahrhunderte alte Tradition pflegt, die man zwingend am Leben erhalten müsse. Zum neuen Haus gab sie ein paar wichtige Stichworte: Weiterbauen statt abreissen; offenes Kulturhaus mit Multifunktionalität; ambitiöse, doch als plausibel verifizierte Zahlen; unkomplizierte Gastronomie für alle; problemlose Zugänge für ältere Menschen; spezielle Theatererlebnisse für Handicapierte.
Fragen und Inputs
Nicht minder interessant waren die anschliessenden Fragen und Anmerkungen aus dem Publikum. Wie hält man es mit jenen jungen Kulturschaffenden, die befürchten, zu kurz zu kommen? Der als Spezialgast geladene Stadtpräsident Beat Züsli versicherte, dass man mit den Exponenten im Gespräch sei und die Kulturagenda weitere Unterstützung für Institutionen wie Neubad und Südpol garantiere. Er wies auch darauf hin, dass die freie Szene in der Projektierungsgesellschaft des neuen Theaters vertreten sei.
Anja Meyer und Daniel Lengacher beantworten Fragen aus dem Publikum.
Ein Zuhörer schlug vor, am hohen Turm mit nackter Fassade ein Hans-Erni-Bild zu platzieren. Anja Meyer erklärte, dass die Fassade mit changierenden Metallschindeln versehen würde, was ein abwechslungsreiches Lichtspiel zur Folge hätte. Ein Kenner der Theaterwelt fügte an, auf der ganzen Welt seien die für die Technik unabdingbaren hohen Bühnentürme architektonisch eine Herausforderung. Damit müsse man sich abfinden. Gleichzeitig plädierte er für Vertrauen ins Projekt.
Jemand anderer zeigte sich ebenfalls begeistert für das neue Theater und regte an, die Fasnacht miteinzubinden. So könne man vielleicht eine bislang unerreichte Gruppe fürs Theater gewinnen. Eine Frau bedauerte, dass man nicht bei der ursprünglichen Architektursprache geblieben sei, die sie als eigenwilliger betrachte.
Fazit: Ein neues Luzerner Theater kann nur dank Kompromissen zustande kommen. Wie es aussieht, ist man auf gutem Weg dorthin.
Peter Meyer zeigte sich am anschliessenden Apéro im Theaterfoyer höchst zufrieden mit dem Anlass. «Unserer Einladung sind nicht nur Leute rund ums Forum Luzern60plus gefolgt, sondern auch viele andere.»
Nach der gut besuchten Infoveranstaltung in der Theater-Box wurde beim vom Forum Luzern60plus offerierten Apéro noch eifrig weiter diskutiert.
23. Oktober 2024 – eva.holz@luzern60plus.ch