Viele Interessierte am ersten Generationenfest Zeitsprung in Luzern.

Ein buntes Fest für Alt und Jung

Im «Neubad» in Luzern herrschte am Nachmittag des 7. Septembers reger Betrieb. Das erste Generationenfest Zeitsprung war ein Erfolg.Von Monika Fischer (Text und Bilder)

«Wir laden euch herzlich ein, euch auszutauschen und das Leben zu geniessen», hiessen die Moderatorinnen die Gäste willkommen und stellten die verschiedenen Aktivitäten für Gross und Klein vor. Der Rundgang gab einen eindrücklichen Einblick in verschiedene Angebote für Begegnung und Solidarität. Am Stammtisch von «Vicino» sassen ältere Frauen beim Jassen, während daneben Kinder die buntschillernden Seifenblasen zu erhaschen versuchten.

Vergnügt liessen sich Kinder und Erwachsene von Wilma Wessel in der Velo-Rikscha durchs Quartier fahren. Zum gemeinsamen Quartierrundgang motivierten die Verantwortlichen der Quartierarbeit der Stadt Luzern neben dem Stand der Genossenschaft Zeitgut. Familien versuchten, gemeinsam die zehn Fragen zum Treibhaus, dem Ort der Jugendkultur, zu beantworten.

Während die Vertreter des Repair-Cafés da einen Knopf annähten und dort praktische Tipps gaben, hätten sich die Fachpersonen des Digi-Treffs von Caritas Zentralschweiz mehr Kunden gewünscht. Ein junger Informatiker berichtete, wie er sich neben seinem 80-Prozent-Job monatlich gerne zweimal zwei Stunden freiwillig engagiert, um andern zu helfen. Neben einem generationenübergreifenden Erzählcafé präsentierte «HelloWelcome» Grosseltern-Geschichten, und im Sääli konnte gar Bingo gespielt werden.

Christoph und Nadine vom «Neugarten» waren auch mit dabei.

Wer am heissen Nachmittag den Weg über die Strasse nicht scheute, konnte einen Blick in den «Neugarten» werfen. Mitglieder des Vereins hatten im Quartier Samen gesammelt und alles zum Basteln von Samenbomben vorbereitet. Es war eine Chance, im Gleisgarten ein wunderbares Stück Natur mitten in der Stadt Luzern kennenzulernen und im ehemaligen Bahnwärterhüsli in einem Buch zu schmökern.

Am Nachmittag genossen viele Gäste das Konzert mit Albin Brun/Kristina Brunner ebenso wie am Abend jenes von Katamri-Express.

Laslo Niffeler ist Geschäftsleiter von «Zeitgut».

Die Initiative für dieses Generationenfest kam von Laslo Niffeler, Geschäftsleiter von «Zeitgut» (Unterstützung der Nachbarschaftshilfe durch Zeitgutschriften). «Die Genossenschaft Zeitgut Luzern fördert die Solidarität zwischen den Generationen und Kulturen. Unser Ziel ist es, die Bereitschaft zur gegenseitigen Unterstützung in der Gesellschaft zu stärken, was die Lebensqualität aller Beteiligten verbessert», zitierte er aus dem aktuellen Jahresbericht die Motivation für das Generationenfest Zeitsprung. Beim Verein Momentum und dem Netzwerk Neubad, das neben den Jungen auch die ältere Generation vermehrt ansprechen möchte, fand er spontan Unterstützung für sein Vorhaben.

Viele Gäste nutzten die Gelegenheit, das «offene, lebendige Begegnungshaus Neubad» und seinen Betrieb bei einer Führung näher kennenzulernen. Geschäftsführerin Nathalie Brunner betonte dabei die Förderung der Inklusion durch die Zusammenarbeit mit «Vereinbar», einer Kooperation mit der Stiftung Rodtegg. Ein Mitarbeiter der «Rodtegg» betreut in der «bürowärkstatt» im «Neubad» vier Arbeitsplätze, wovon im Wechsel insgesamt 20 Personen profitieren. «Sie übernehmen Arbeiten für uns. Wir erfahren, was Barrierefreiheit heisst und üben die gegenseitige Rücksichtnahme», sagte Brunner, die sich über dieses Generationenfest ebenso freute wie «Zeitgut»-Präsidentin Angelica Ferroni: «Für mich zeigte sich die Qualität der Veranstaltung darin, mit welcher Lust, Freude und welchem Engagement man organisationsübergreifend zusammenarbeitet. Das gibt einen farbigen Ballon.»

Betrieb und fröhliche Gesichter am «Zeitgut»-Stand.

Stadtpräsident Beat Züsli bezeichnete in seinem Grusswort das Fest als Plädoyer für die Nachbarschaftshilfe und die Pflege der Gemeinschaft und betonte, Luzern solle nicht nur wirtschaftliches und kulturelles Zentrum sein, sondern ebenso eine lebensfreundliche, solidarische Stadt für alle Generationen. Die Politik könne wohl die gesetzlichen Grundlagen schaffen und die Infrastruktur für alle Bevölkerungsgruppen anbieten, umsetzen müssten es jedoch die Menschen, wobei das ehrenamtliche Engagement enorm wichtig sei. «Das Fest Zeitsprung zeigt, was mit freiwilligem Einsatz alles möglich ist, das gibt Hoffnung.»

8. September 2024 – monika.fischer@luzern60plus.ch