Melanie Setz stellt sich den Fragen von Beat Bühlmann.

Auf einen Kaffee mit der Stadträtin

Rund 30 Forumsmitglieder von Luzern60plus nahmen am 25. März die Gelegenheit wahr, im Restaurant Wärchbrogg SP-Stadträtin Melanie Setz bei Kaffee und Gipfeli näher kennenzulernen.

Eva Holz (Text) und Joseph Schmidiger (Bild)

Die launige Eingangsfrage von Moderator Beat Bühlmann, ob sie es bereue, die Aufgabe als Stadträtin angenommen zu haben, beantwortete die Sozial- und Sicherheitsdirektorin mit einem überzeugenden «Ganz im Gegenteil». Für sie stimme es «in allen Belangen». Schnell wurde klar, dass Setz bestens in ihrem Amt angekommen ist. Es sei ein «grosser Job», der aber in «klar organisierten Bahnen» zu bewältigen sei. Anders wie zuvor, als die Mutter zweier schulpflichtiger Kinder nebst administrativer Leiterin des Kantonsspitals Luzern auch noch Kantonsrätin und Vorstandsmitglied verschiedener Organisationen war.

Im Zentrum des Gesprächs standen Alter und Alterspolitik. So interessierte den Moderator, ob sich die 45-Jährige manchmal selbst schon alt fühle. Melanie Setz lachte und meinte, ihre Haare seien «ein ständiger Prozess» und manchmal schmerze frühmorgens der Rücken: «Ich sollte wohl mehr Übungen machen.» Im gleichen Atemzug betonte sie, das Schöne am älter werden sei, stets dazuzulernen. «Die Reflexion darüber, wie man mit dem eigenen Leben umgeht, ist nie abgeschlossen.»

«Alterszentren verdienen besseres Image»
Die Stadträtin gab zu bedenken, dass die anwesende Zuhörerschaft eine homogene Gruppe sei, die über vieles Bescheid wisse. Ganz anders sehe es in der breiten Bevölkerung aus. Eine Herausforderung sei es deshalb, an schlecht informierte Menschen heranzukommen – an Zurückgezogene oder solche mit Migrationshintergrund. Aufsuchende Quartierarbeit, das Bündeln der vielen Angebote und das Zusammenbringen der Generationen seien Instrumente zur Verbesserung.

Wo sie selber in 40 Jahren leben möchte, wollte Bühlmann wissen. «Warum nicht in einem Alterszentrum?», fragte Melanie Setz. Das seien heute attraktive Einrichtungen, die ein positiveres Image verdienten. Optimierungsmöglichkeiten gebe es immer. Etwa, dass Menschen in Heimen noch mehr individuellen Bedürfnissen nachkommen könnten. «Daheim gepflegt zu werden, kann im Übrigen teurer sein als ein Heimplatz. Man muss gut hinsehen». Wichtig sei, dass alte Menschen dort leben könnten, wo es für sie am besten passe.

Im Weiteren sprach sie sich dafür aus, dass in Pflegeheimen gute Löhne bezahlt sowie der Quer- und Wiedereinstieg von Fachkräften gefördert werde. Angesprochen auf das Thema Demenz bestätigte die Stadträtin, dass man Tages- und Nachtplätze ausbauen und das bestehende Angebot breiter bekannt machen wolle. Abschliessend betonte Setz, dass die Stadt sehr darum bemüht sei, der älteren Bewohnerschaft Wohlbefinden und Sicherheit zu gewährleisten.

26. März 2025 – eva.holz@luzern60plus.ch