Unterschiedliche Wohnformen, Ressourcen und Bedürfnisse
Wie wohnen Frauen im Alter? Welche Unterstützung nehmen sie in Anspruch? Wie engagieren sie sich für andere? Eine Vielfalt von Lebensumständen und Lebensweisen macht die Generation der heute älteren Frauen aus. Einen Ausschnitt aus dieser Vielfalt zeichnet mit den Porträts von sechs Frauen eine lesenswerte Broschüre nach: „Älter werden und autonom wohnen. Ein Leitfaden für Frauen, Gemeinden und Liegenschaftsverwaltungen“. Sie enthält auch Informationen über professionelle und ehrenamtliche Unterstützungsangebote.
„Aufgrund ihrer Sozialisation haben viele der heute betagten Frauen nicht gelernt, ihre Interessen selbstbewusst zu vertreten. (…) Andererseits haben gerade diese Frauen viele Ressourcen, die sie gewinnbringend einbringen können, wenn man ihnen die infrastrukturellen Möglichkeiten geben würde“, schreibt Pasqualina Perrig-Chiello im Vorwort. Sie erwähnt die soziale Kompetenz, die Erfahrung in Hilfe und Pflege, viel Zeit und ein grosses Wissen dieser Frauen. Tatsächlich kommen diese Eigenschaften in den Texten zum Vorschein, zum Beispiel bei der 75-jährigen Emmi Büsser, die noch heute ehrenamtlich für den Fahrdienst des Roten Kreuzes arbeitet. Das zeigt, dass ältere Menschen nicht nur Hilfe für sich selbst beanspruchen, sondern selber noch Hilfe anbieten.
Das Heft informiert auch über Angebote für Betagte: Mittagstisch, Siedlungs- und Wohnassistenz oder ein Treuhanddienst werden vorgestellt. Ein weiteres Kapitel zeigt den Gemeinden auf, was sie anbieten können, um das autonome Wohnen zu fördern. Und auch die Liegenschaftsverwaltungen werden daran erinnert, dass es immer mehr allein lebende Frauen gibt, deren Bedürfnisse zu berücksichtigen sind.
Marietherese Schwegler - 29. November 2013
Älter werden und autonom wohnen. Ein Leitfaden für Frauen, Gemeinden und Liegenschaftsverwaltungen. Autorin: Pascale Gmür. Hrsg. Zürcher Frauenzentrale und Age Stiftung.
Kostenlos zu beziehen bei der Age Stiftung